Die Entstehung der heutigen
Concert Band Ruhr
1924-1943
Gründung des "Gründung des „Kath. Pfarrorchesters St. Ludgerus Essen-Werden“ / „Werdener Blasorchester“"
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Im Jahr 1924 entschieden sich in Werden einige Mitglieder des „kath. Jünglingsvereins“ an die bis 1914 bestehende Blaskapelle ihres Vereins anzuknüpfen. Alte, teils reparaturbedürftige Instrumente lagerten noch bei einem Vorstandsmitglied. Ohne Vorkenntnisse, aber mit Eifer begaben sich die etwa 20 jungen Musiker unter Leitung des ehemaligen Militärmusikers Wilhelm Gerlach aus Kettwig ans Werk. Im Jahr 1926 konnten sie anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Jünglingsvereins erstmals auftreten – mit einem Repertoire von drei Märschen. Schon bald folgten kleinere Konzerte, man wirkte bei Prozessionen und Festzügen, auch außerhalb von Werden, mit.
Seit Beginn der 1930er Jahre agierte der Verein unter dem Namen „Kath. Pfarrorchester St. Ludgerus Essen-Werden“. Das Orchester wuchs stetig und entwickelte sich musikalisch weiter. Im Jahr 1939 wurde der Verein im Zuge der NS-Gleichschaltung der Reichsmusikkammer unterstellt und übte seine Orchestertätigkeit unter dem Namen „Werdener Blasorchester“ aus. In den folgenden Jahren galt es, für jedes noch so kleine Ständchen von der Reichmusikkammer und der Polizei eine Genehmigung einzuholen – nicht allen Anträgen für Auftritte wurde in dieser Zeit stattgegeben. Im Jahr 1939 zählte der Verein 37 Musiker, die bis 1943 die Orchestertätigkeit aufrechterhalten konnten.
1945-1975
„Kath. Pfarrorchester St. Ludgerus Essen-Werden“ / Dirigent Werner Lortz und Pilgerfahrt nach Rom
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Nach Ende des Zweiten Weltkriegs trat eine kleine Gruppe des Orchesters zusammen und nahm unter dem alten Namen „Kath. Pfarrorchester St. Ludgerus Essen-Werden“ die Arbeit wieder auf. Dazu zählte auch Werner Lortz, der von 1957-1993 als Dirigent den Verein nachhaltig geprägt hat. So führte er 1960 das Saxophonregister ein, um auch neuzeitliche Musik spielen zu können. Darüber hinaus leistete er eine vorzügliche Jugendarbeit. Werner Lortz war bis heute der einzige Dirigent des Orchesters, der kein Berufsmusiker war. Im Jahr 1987 erhielt er für seine Verdienste um den Verein den päpstlichen Orden „Pro ecclesia et pontifice“.
Den bis dato Höhepunkt in der Vereinsgeschichte markiert der Besuch anlässlich des 50-jährigen Vereinsjubiläums, gemeinsam mit einer Pilgergruppe des Bistums Essen im Jahr 1975 in Rom. Bei einer Audienz auf dem Petersplatz blieb Papst Paul VI. mit seinem Papamobil vor dem musizierenden Pfarrorchester stehe, hörte sich den Choral Tochter Zion zu Ende an und überreichte dem Dirigenten Heinz-Josef Bresser eine besondere Gedenkmedaille zum Heiligen Jahr. Das Orchester war in dieser einen Oktoberwoche in Rom in aller Munde: Es spielte im Petersdom und auch sonst bei jeder sich bietenden Gelegenheit, wie etwa in öffentlichen Verkehrsmitteln.
1976-1998
Umbenennung zu „Pfarrorchester St. Ludgerus Essen-Werden“
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Anfang der 1980er Jahre wurde aus dem Vereinsnamen der Zusatz „Kath.“ gestrichen, da es zusammen mit dem Begriff „Pfarrorchester“ eine Tautologie darstellte. Darüber hinaus hatten sich mittlerweile auch einige evangelische Musiker dem Orchester angeschlossen.
Im Mai des Jahres 1994 erhielt das Pfarrorchester ein neues, ziviles, der bevorzugten Musikrichtung eher gerecht werdendes Erscheinungsbild in petrol und grau. Die alte Uniform, die seit 1967 getragen wurde und an Polizeiformen erinnerte, wurde so abgelöst.
Das Jahr 1995 markiert eine besondere und wichtige Veränderung im Verein: Seitdem sind auch Frauen gleichberechtigte Orchestermitglieder und nicht mehr wegzudenken. Die erste Frau, die in unser Orchester antrat, ist noch heute aktive Musikerin bei uns.
Von 1993-1998 leitete Erhard Naschinski die musikalischen Geschicke des Orchesters. Unter seiner Federführung konnte das Orchester seine musikalische Entwicklung fortsetzen. In diese Zeit fallen Highlights wie z.B. das Doppelkonzert mit der „Koninklijke Harmonie Ste. Cecilia Zele“ am 21. März 1998 in Belgien.
Im August 1998 übernahm Uwe Krause die musikalische Leitung des Pfarrorchester.
1999-2005
Auftakt in ein neues Jahrtausend
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Im August 1999 folgte der Gegenbesuch der „Koninklijke Harmonie Ste. Cecilia Zele“. Anlässlich des 1.200-jährigen Bestehen Werdens wurde ein gemeinsames Konzert in der Folkwanghochschule gegeben. Weitere Highlights im Zusammenhang mit dem Werdener Jubiläum, wie etwa zwei Jubiläumskonzerte im Oktober unter der Leitung von Heinz-Josef Bresser gemeinsam mit den Werdener Sangesfreunden und gemeinsam mit dem ehemaligen Dirigenten Werner Lortz, folgten.
Ab dem Jahr 2000 vollzog das Orchester einen zukunftsweisenden Verjüngungsprozess und senkte das Durchschnittsalter bis Ende 2009 auf 35 Jahre. Aus beruflichen Gründen übergab Uwe Krause Ende 2003 das Dirigat an seinen Nachfolger Tobias L..
Tobias L. brachte den Stil der sinfonischen Blasmusik ein. In den folgenden drei Jahren erarbeitete er mit den Musiker:innen gleich acht Konzertprogramme. In diese Zeit fiel auch das 80-jährige Vereinsjubiläum, dessen Höhepunkt mit dem Konzertprogramm „Latin Fever“ in Tor 2 sowie in der Erlöserkirche begangen wurde.
2006
Ralph Rüegg und die Umbenennung zu „Blasorchester Essen Werden e.V.“.
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Im Jahr 2006 nahm Ralph Rüegg seine Arbeit als musikalischer Leiter im Verein auf. Unter seiner professionellen musikalischen Leitung entfalten die Mitglieder seither ihre musikalischen Potentiale und Talente, sodass sich der Verein stetig weiterentwickelt. Die grünen Uniformen gehören seitdem auch der Vergangenheit an. Unsere Mitglieder tragen bis heute bei Konzerten einheitlich schwarz, wobei jeder Person im vorgegebenen Rahmen überlassen ist, wie sie sich kleidet.
Im März 2007 entschied sich der Verein darüber hinaus dazu, fortan unter dem Namen „Blasorchester Essen-Werden e.V.“ aufzutreten. Seitjeher widmete sich das Orchester hauptsächlich Genres wie z.B. Pop, Rock, Sinfonisch oder auch Film- und Musicalmelodien. Kirchliche Musik trat in den vergangenen rund 25 Jahren immer weiter in den Hintergrund und wird heute nur noch auf konkrete Anfragen hin gespielt.
2021
Umbenennung zu „Concert Band Ruhr e.V.“
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Im März 2020 stand die Welt und somit auch unsere musikalischen Aktivitäten plötzlich still. Lock-Down folgte auf Lock-Down und der Orchesterbetrieb konnte lange Zeit nicht stattfinden. Diese unfreiwillige Pause nutzten die Mitglieder, um sich über die Zukunft des Orchesters Gedanken zu machen und sich für eine Richtung, die sie als Gemeinschaft einschlagen wollen, zu entscheiden. In den vergangenen rund 15 Jahren hatte sich das Orchester unter der Leitung von Ralph Rüegg weiterentwickelt. Die Musiker:innen, die eine breite Altersspanne sowie viele verschiedene Eigenschaften mit sich bringen, hatten den Verein dahin gebracht, wo er nun stand. Viele tolle Konzerte mit jährlich wechselnden Programmen und immer neuen Highlights waren mittlerweile das, was das Orchester ausmachte. Der Name „Blasorchester Essen-Werden e.V.“ passte schon lange nicht mehr zu dem, was die Gemeinschaft verkörperte. Es dauerte nicht lange, bis der neue Name „Concert Band Ruhr e.V.“ feststand.
Im November 2021 trat der Verein erstmals unter dem neuen Namen auf und gestaltet im Jahr 2024 als kulturschaffender und musikalischer Verein seit 100 Jahren das kulturelle Leben in NRW, im Ruhrgebiet und vor allem in seiner Heimatstadt Essen mit. Die Verbundenheit mit der Region findet nicht nur ihren Ausdruck in der Wahl der Spielstätten, sondern ebenso deutlich in ihrem Logo-Design. Die Concert Band Ruhr wirkt nicht nur vereinsintern als unabhängige musikalische und soziale Institution, auch repräsentiert sie Werte wie Zusammenhalt, Offenheit, Respekt, Toleranz sowie Traditionsbewusstsein in der Öffentlichkeit, wobei sie stets wandlungsfähig bleibt.
2024
Die Concert Band Ruhr erhält Pro Musica-Plakette
für Ihr 100-Jähriges Jubiläum
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Anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens erhielt die Concert Band Ruhr am Sonntag, den 26.06.2024 die Pro Musica-Plakette durch die Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, Ina Brandes, bei einem Festakt in der Rohrmeisterei Schwerte.
Es ist die höchste deutsche Auszeichnung in der Amateurmusik.